Welzenbacher war und ist für mich einer der ganz Großen (neben Frank Lloyd Wright, Rudolf Schindler und anderen), noch dazu ein Heimischer, der in dem Raum baut, der mir vertraut ist. Ganz modern und ohne Heimattümelei.
Seine Häuser passen nicht nur in die Landschaft, vielmehr holen seine Häuser den Charakter der Landschaft erst richtig hervor.
Immer trifft er den „Genius loci“, und wenn er in Norddeutschland baut, weiß er, wo er sich befindet , strenge Ziegelarchitektur ist da seine Antwort.
Natürlich sind seine Bauten auch funktionell – im Geist der Zeit – aber in Wirklichkeit sind sie künstlerische Zeichen in der Stadt und in der Naturlandschaft, immer dem Geist des Ortes (und der Aufgabe) verbunden.
Noch ein Gedanke:
So wie seine Häuser die Landschaft zum Sprechen bringt, atmen seine Zeichnungen den Geist und die Idee seines Entwurfes (in der Landschaft).
Mit ein paar Strichen hingeworfen aus der Vogelschau, ob in Kohle oder Tusche, zeigt sich der wesentliche Gedanke seiner Idee in eindringlichster Weise. Keine digitale Visualisierung kann jemals so überzeugend den Entwurfsgedanken vermitteln. Nichts kann den Auftraggeber mehr beeindrucken.
Daher meine Empfehlung an die jungen Architekten:
Übt Freihand-Zeichnen, es hilft den Grundgedanken klar zu legen und hilft damit dem Bauherrn eure Idee besser zu verstehen. Jede digitale Darstellung ist dagegen ein austauschbares Konstrukt, oft angefertigt von Außenstehenden, die mit dem Entwurf gar nichts zu tun haben.
Jörg Streli, Februar 2015